PROJEKTEINDRÜCKE
PROJEKTSTECKBRIEF
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Das Geheimnis des Könnens liegt im Wollen.
Gerhard Möhrle
Ein denkmalgeschütztes Haus in Konstanz-Staad erhielt eine ganz außergewöhnliche Erweiterung, geplant und verwirklicht von Holzbau Schmäh: Der zweistöckige Anbau steht auf Stelzen und hat eine Waldkantenschalung als Fassade. Die Ausführung erinnert ganz bewusst an ein Baumhaus – und sie nimmt Rücksicht auf zwei große geschützte Bäume, zwischen denen der Anbau auch seinen Platz fand. Weil die beiden Nadelbäume erhalten werden mussten, war eine Bodenplatte undenkbar. Stattdessen errichtete man eine Stahlkonstruktion auf Punktfundamenten, die dem Wurzelwerk Freiraum lassen.
Der Anbau bietet, auf zwei Etagen verteilt, insgesamt rund 110 Quadratmeter zusätzlichen Wohnraum. Für die Fassade ließ sich der Bauherr vom neuen Firmensitz von Holzbau Schmäh inspirieren, dessen Außenhülle aus einer Waldkantenschalung besteht. Das ist Holz aus den Kanten der Baumstämme, das üblicherweise als Abfall endet.
„Viele Leute laufen vorbei und machen Fotos“, bemerkte Baustellenleiter Raphael Winter während seiner Arbeit. Das kann er gut verstehen, ihm selbst gefällt der Bau ebenfalls sehr gut. „So etwas habe ich noch nie gemacht.“
Einen attraktiven Akzent setzt auch der schmale Verbindungskörper zwischen dem verputzten Altbau und dem neuen Holzanbau. Er ist mit einer Rhombusschalung aus Fichte verkleidet, deren horizontaler Verlauf sich luftig und elegant von der vertikal verlaufenden Waldkantenschalung des Anbaus abhebt. Unter dieser befindet sich eine Unterkonstruktion mit einer zweifachen, einmal vertikal, einmal horizontal verlaufenden, Lattung. Darüber ist eine diffusionsoffene Fassadenbahn angebracht. So kann die Luft gut zirkulieren.
Den Anbau deckt ein Blechdach mit einer Neigung von circa 5 Grad. Darunter befindet sich eine volle Dämmung aus Holzweichfaserplatten, die sowohl vor Wärme als auch Kälte schützt.
Denkmal- und Naturschutz stellten bei diesem Projekt, dessen Planung und Bauleitung in den Händen von Urs Müller lagen, besondere Herausforderungen dar. So benötigte man aufgrund der beiden Baumriesen einen extra hohen Kran. Und unter dem Neubau befinden sich noch eine Mauer und eine Treppe, die ebenfalls unter Denkmalschutz stehen und entsprechend berücksichtigt werden mussten.
1. Platz Bundespreis in der Denkmalpflege: Das barocke Wohnhaus in Meersburg
"Vom Allrounder zum Spezialisten". Artikel aus der Zeitschrift dach + holzbau. "Vom Allrounder zum Spezialisten".


HOLZBAU
Baumhaus-Feeling in Konstanz-Staad

Waldkatenschalung als Fassade
Ein denkmalgeschütztes Haus bekommt einen Anbau auf Stelzen und mit Waldkantenschalung, der an ein Baumhaus erinnert.
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