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Thementag „Schindeln“ begeistert

Holzbau Schmäh erlebt Run auf Workshop und Vortrag mit Star-Architekt Hermann Kaufmann



Beim ausverkauften Thementag „Schindeln“ auf dem Holzbau Schmäh Campus gingen Holzbau-Architektur und Handwerk eine fugenlose Verbindung ein: Im Praxisworkshop Schindeln fertigten 40 Teilnehmende unter Anleitung von Heinz Feder selbst Holzschindeln. Am Abend folgte ein weiterer Höhepunkt: der Vortrag „Schindeln in zeitgenössischer Architektur“ des international renommierten Vorarlberger Architekten Hermann Kaufmann, den 140 Interessierte verfolgten. Anschließend gab es eine angeregte Diskussionsrunde sowie beim Abendessen reichlich Gelegenheit zum weiteren Austausch.


Organisiert haben den Thementag in guter Zusammenarbeit die Bildungsoffensive „Auf Holz Bauen“ und die Holzbau Offensive Baden-Württemberg mit dem Ministerium für Ländlichen Raum sowie Holzbau Schmäh.





„Wir sind überrannt worden“, fasst Firmenchef Sebastian Schmäh die große Resonanz zusammen. Der Tag hat ihn begeistert und inspiriert. Er ist nicht der Einzige: So beeindruckte Hermann Kaufmann die Holzbau-Architektur des neuen Standorts der Firma Schmäh. Sie sei „sehr gelungen“, zollte er ihr bei einem Rundgang Anerkennung. Vor seinem Vortrag bot Kaufmann Sebastian Schmäh das Du an und betonte: „Endlich mal ein deutscher Zimmermeister, der stolz auf sein Produkt ist.“ Er sieht Holzbau Schmäh sogar als „Brückenkopf zum Bregenzerwald“, wo Holz-Architektur eine große und lange Tradition hat.

Bei einer früheren Gelegenheit hatte Kaufmann bereits unterstrichen, Holz diszipliniere: Wer mit Holz baue, müsse eine disziplinierte Konstruktion im Kopf haben. Im Übrigen gebe es keine „Zweckgebäude“, sondern nur gute und schlechte Architektur. Diese Prinzipien vermittelte Kaufmann, der in Schwarzach im Vorarlberg mit drei Partnern ein Architekturbüro betreibt, fast 20 Jahre lang auch als Professor für Holzbau an der Technischen Universität München. Einer seiner Studierenden war Stefan Krötsch, heute selbst längst angesehener Architekt und Hochschuldozent. Mit seiner Frau Ruth Klingelhöfer-Krötsch und Sebastian Schmäh hatte er den neuen Standort von Holzbau Schmäh geplant, wo Klingelhöfer Krötsch Architekten mittlerweile auch ein Büro unterhalten. Das Ehepaar führte mit Sebastian Schmäh durch die Gebäude. Zuvor hatte Sebastian Schmäh die 40 Workshop-Teilnehmenden – davon drei Viertel aus dem Bereich Architektur, ein Viertel aus der Ingenieursparte und Handwerk – durch den Ensembleschutz der Meersburger Altstadt geleitet und ihnen einzelne Objekte, die Holzbau Schmäh betreut, vorgestellt, darunter die Meersburg.


Beim Schindel-Workshop, der auch einen Kurzvortrag über Wald und Holz von Jan Bulmer, Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW beinhaltete, brachte ihnen Dachdeckermeister Heinz Feder aus Königsfeld im Schwarzwald die Grundlagen des Schindelhandwerks bei: vom passenden Holz über die Bearbeitung bis hin zur fachgerechten Befestigung. Im Mittelpunkt stand das praktische Arbeiten. Zum Schluss konnte jede:r Teilnehmende einen kleinen Stapel Fichten-Schindeln heimnehmen.


Hermann Kaufmann zeigte dann am Abend in seinem Vortrag „Schindeln in zeitgenössischer Architektur“, wie sich dieses traditionelle Fassadenelement in moderner Architektur einsetzen lässt, welche gestalterischen Möglichkeiten es bietet und welche Rolle es für Nachhaltigkeit, Materialehrlichkeit und regionale Baukultur spielt. Dabei teilte Kaufmann Erfahrungen und Erkenntnisse aus jahrzehntelanger architektonischer Praxis. Was Sebastian Schmäh besonders gefiel: „Er spricht auch über Fehler. Das hat mich total abgeholt.“ Kaufmann gab etwa zu, dass er Lehrgeld bezahlt habe, was die Verwitterung von Holzfassaden angehe. Schmäh räumt ein: „Auch wir sehen an unserem Neubau schon Verfärbungen“.


Dass man, so Kaufmann weiter, eventuell auch mal auf einen Dachvorsprung verzichten müsse, um zu gewährleisten, dass die Fassade gleichmäßig „vergraue“, altere. Dass man manchmal vielleicht statt Fichte lieber Lärche einsetze. Und dass ein Strickbau, ein Blockbau, in vielen Gegenden ohne Schindeln nicht funktioniere. Denn eine Schindelfassade ist für ein Gebäude wie ein schützender Regenmantel. Auch könne man heute aufgrund der Klimaveränderungen keine Prognose mehr abgeben, wie lange ein Dach halte. Früher ging man davon aus, dass ein Dach mit 45 Grad Neigung 45 Jahre lang hält. Doch heute müsse man mit anderen Faktoren rechnen, darunter auch zunehmendem Befall mit Schädlingen und Pilzen.


Kaufmann hat laut Sebastian Schmäh aufs Beste vermittelt, „wie Holzfassaden funktionieren, wie man sie in Top-Architektur umsetzen kann.“ Und natürlich freut sich Schmäh darüber, dass die Teilnehmenden diese Qualität auch seinem Firmensitz bescheinigten: „Jeder, der reinkam, sagte: Wow, was für eine tolle Halle.“ Das beflügelt Sebastian Schmäh in seinem Schaffen: „Wir bauen ja für Jahrhunderte.“ Mit einem Augenzwinkern gesteht er: „Ich träume tief im Herzen davon, dass auch unser Firmensitz mal unter Denkmalschutz gestellt wird.“ 





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