PROJEKTEINDRÜCKE
PROJEKTSTECKBRIEF
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„Wenn ein Gewölbe sich dem Schlussstein anvertraut, dann ist’s mit Sicherheit für ewige Zeit erbaut.“
Robin Junker
Als Familie Schmäh 2022 das unter Ensembleschutz stehende Haus von 1753d kaufte, das am Fuße der Meersburg und nur wenige Meter vom Bodensee entfernt liegt, war es kurz vor dem Verfall. Die Instandsetzung und komplette energetische Sanierung des Gebäudes, das auf einem nur 56 Quadratmeter großen Grundstück steht, war für Holzbau Schmäh nicht nur eine interessante berufliche Herausforderung. Sie ist auch ein Stück Familiengeschichte.
Denn in dem Haus arbeitete einst ein Vorfahr: der Zimmerer Friedrich Schmäh. Sein Nachkomme Sebastian Schmäh und seine Frau und Geschäftspartnerin Irmgard Möhrle-Schmäh stellten sich beim Erwerb die Aufgabe: „Wir wollen dem Gebäude seine historische Qualität als kleines, zentrales Wohnhaus zurückgeben.“
Dieses Ziel hat Holzbau Schmäh nun erreicht: Obwohl für das Haus lediglich Ensembleschutz gilt, wurde es nach allen Standards einer Denkmalrestaurierung „beispielhaft saniert, gemeinsam mit unserem bewährten Kollegen-Netzwerk“.
Das instandgesetzte Barockhaus entspricht auch exakt der neuen Meersburger Altstadtsatzung: So sind alle Fenster denkmalkonform, ebenso die Fensterläden. Diese arbeitete man teils auf. Teils wurden sie, dem Vorbild entsprechend, neu angefertigt – ebenso die Haustür. Die Farbgebung, gelber Fassadenanstrich und grüne Fensterläden, entspricht ebenfalls dem historischen Bestand. Auch ein wertvolles Marienbild aus dem 19. Jahrhundert schmückt wieder in voller Schönheit die Hauswand. Die historische Dacheindeckung blieb ebenfalls erhalten. Man verwendete die noch erhaltenen Bestandsziegel und, im rückwärtigen Bereich, die nach ihrem Vorbild gefertigten Biberschwanzziegel „Bodenseebunt“. Die Firma Erlus AG stellt sie exklusiv für Holzbau Schmäh her.
Zentrale Werte sind für das Ehepaar Schmäh, neben Denkmalschutz und Heimatverbundenheit, Nachhaltigkeit, Ökologie und die Schaffung von festem Wohnraum. „Wir bauen so, wie wir selbst wohnen wollen“, unterstreicht Irmgard Möhrle-Schmäh.
Das sieht in der Steigstraße 29 zum Beispiel so aus: Wände sind mit Lehmputz verkleidet. Darunter verlaufen Wandheizungen. Die Energie liefert eine Luft-Wärmepumpe. Es gibt Dielenböden aus Tanne, die aus heimischen Wälder stammt, oder, im Untergeschoss, Echtholz-Eichenparkett. Die Fachwerkwände gestaltete man aufwändig: mit Klinkern, geschichteten Mönch-Nonne-Ziegeln oder auch mit wiederverwerteten Wackersteinen aus dem Außenbereich. Die neu eingebrachte Holzfaserdämmung schützt künftig nicht nur vor Winterkälte sondern ebenso vor Sommerhitze.
Auch bei diesem ganz besonderen Objekt folgt Holzbau Schmäh dem Firmen-Credo: So viel Originalsubstanz wie möglich bewahren und parallel modernsten Wohnkomfort schaffen. „Wir wollen eine echte Verbindung zum Historischen eingehen und dabei behutsam alt und neu verbinden“, sagt Möhrle-Schmäh. Das geht bis ins Detail, etwa bei den nachempfundenen Holzfenstern: Statt Alukanten schützen Wetterschenkel, an denen Regenwasser nach außen ablaufen kann, vor eindringender Feuchtigkeit. Möhrle-Schmäh fährt fort: „Natürlich muss man zum Beispiel ein Bad komplett dem Zeitgeist anpassen. Aber auch hier kann man Wände und Fensteröffnungen mit Respekt behandeln.“
Vier Wohnungen, verteilt auf vier Stockwerke sind auf diese Weise entstanden: im Erdgeschoss – das früher einen Laden beherbergte –
und im ersten Obergeschoss je eine Zwei-Zimmerwohnung, im zweiten Obergeschoss eine Ein-Zimmerwohnung sowie im Dach eine weitere Einzimmerwohnung mit Galerie. Alle Wohnungen werden fest vermietet.
Sebastian Schmäh hat im Haus selbst mit angepackt. Die Baustelle leitete jedoch nicht der Chef, sondern Zimmerergeselle Nick Blickle, der erst 2013 seine Ausbildung beendet hat. Auch das gehört zu den Maximen von Holzbau Schmäh: Schon Azubis werden gleich zu Beginn an selbständiges Arbeiten herangeführt. Das Ergebnis kann sich mehr als sehen lassen.
PROJEKTHELDEN:INNEN
1. Platz Bundespreis in der Denkmalpflege: Das barocke Wohnhaus in Meersburg
"Vom Allrounder zum Spezialisten". Artikel aus der Zeitschrift dach + holzbau. "Vom Allrounder zum Spezialisten".
RESTAURIERUNG
Schmuckstück in der Meersburger Steigstraße 29
Unser Juwel von 1753
Aus einem völlig maroden Haus ist ein Vorzeigeobjekt geworden: Holzbau Schmäh sanierte in Eigenregie ein Barockhaus mit viel (Familien-)Geschichte und schuf darin vier Wohnungen mit insgesamt 145 Quadratmetern für feste Mieter.
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